Lesepaten am Emil-Fischer in Euskirchen

14. November 2009 | Von | Kategorie: Der Millionärsflüsterer

Lesepate am EFG 2009

Die Chemie stimmte gestern auf Anhieb zwischen der Klasse 9d und dem Gast, der bereits vor 47 Jahren sein Abi „am alten Emil“ gebaut hatte: Peter Demant, aus Zülpich…

Parallel Lesung des Ex-Lindenstraßen-Stars Christoph Wortberg

Foto: Vizedirektorin Marx, BegleiterinnenKatja + Joanna

Die Chemie stimmte gestern auf Anhieb zwischen der Klasse 9d und dem Gast, der bereits vor 47 Jahren sein Abi „am alten Emil“ gebaut hatte: Peter Demant , in Zülpich geborener Krimiautor, las gestern Schülern am Emil-Fischer-Gymnasium aus seinem Buch „Der Millionärsflüsterer“ vor, obwohl die eigentlich bei Lehrerin Eva Gruber Chemieunterricht gehabt hätten.

Demant spielte zu Beginn jeder Lesung – er hielt insgesamt sage und schreibe sechs ab vor hunderten von Schülern – einen Rundfunkmitschnitt vor, der zum Teil in Hörspielform in den OT „atemberaubenden, authentischen, ungemein fesselnden Roman“ einführte.

Das gelesene Kapitel fesselte Schülerinnen und Schüler über die Maßen und ließ sie rätseln, wie es denn weiter gehe, wie denn die Geschichte ende.

Dazu müssen sie sich die Mühe machen, das ganze Buch zu lesen.

Beim traditionellen Vorlesetag am „neuen Emil“ an der Emil-Fischer-Straße erinnerte sich der Schriftsteller auch an seine Zeit im „alten Emil“, der heutigen Matthias-Hagen-Schule an der Billiger Straße.

Demant war nicht allein: Im „Schlepptau“ hatte der Zülpicher mit Christoph Wortberg einen bekannten Serien-Schauspieler. Der war als der „drogenabhängige Frank Dressler“ bis vor etwa acht Jahren immer wieder in der „Lindenstraße“ zu sehen und schreibt jetzt selbst Bücher. Und das so erfolgreich, dass er 2007 den Hans-Jörg-Martin-Preis erhielt, den ihm die Krimiautoren-Vereinigung „das Syndikat“ zuerkannt hatte. Heute schreibt Wortberg vor allem Drehbücher für Fernsehkrimis wie Tatort, Großstadtrevier, Die Wache, Soko Köln, Alphateam oder auch Entführung aus der Lindenstraße. Organisatorin Rita Marx-Ketels vom Emil-Fischer-Gymnasium brachte den Hintergrund des Vorlesetags auf den Punkt: „Schüler sollen sich für Literatur begeistern.“ Deshalb lasen auch einige Mütter von Emilianern aus ihren Lieblingsbüchern vor. Und was meint Frank Dressler, pardon, Christoph Wortberg dazu? „Das ist eine hervorragende Idee. Wenn von 200 Schülern, denen ich heute vorlese, nur zwei bis fünf ein Buch lesen, ist das ein Riesenerfolg. Das sollte Schule machen.“

Er fesselte ebenfalls einige hundert Schüler.

Und Peter Demant stellt den für sich selbst erkannten Sinn des Krimischreibens heraus, den ihm die große schwedische Krimiautorin Maj Sjöwall („Kommissar Beck“) so beschrieben hatte: „Wir wollen unterhalten.“

(Aus Kölnische Rundschau online, 14.11.09, ergänzte Fassung.

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